USA, Baltikum, Deutschland – wie Betrug global wird

driving-691751_1280Wer sich einen Gebrauchtwagen zulegen möchte, sollte bei importieren Fahrzeugen oder Autos mit nicht nachvollziehbar günstigen Preisen sehr vorsichtig sein. So werden gerade Fahrzeuge von Premiummarken zu einem Schnäppchenpreis angeboten – und entpuppen sich manchmal als Unfallfahrzeug aus den Vereinigten Staaten, die in einem der baltischen Länder wieder zurecht geflickt werden. Diese Vorgehensweise ist nicht nur illegal, gar kriminell, sondern auch sehr gefährlich. Auf den ersten Blick sind solche Fahrzeuge nicht gleich zu identifizieren. Man kann aber zum Beispiel auf www.mobile.de die Preise vergleichbarer Fahrzeuge erfahren. Im Vergleich mit den Fahrzeugpreisen auf seriösen Portalen, lassen sich die Autos identifizieren, die vergleichsweise billig angeboten werden. Wie aber funktioniert der Trick mit den Importfahrzeugen genau?

Unfallfahrzeuge mit Totalschaden

Das Magazin „Stern“ warnt seit einiger Zeit vor solchen importierten US-Unfallfahrzeugen. Es handelt sich meist um Marken der Premiumqualität, die meist einen schweren Unfall hinter sich haben. Einen Unfall, der in der Regel einen Totalschaden nach sich zog. Solche Fahrzeuge nennt man in den USA „Salvage Title“, was so viel wie Stilllegung bedeutet. Ein solches Unfallfahrzeug eignet sich normalerweise nur noch als Ersatzteillager oder zur Verschrottung. Doch statt die Fahrzeuge solchen Verwertungen zuzuführen, werden die Unfallwagen nach Europa importiert. Das BKA spricht von einer steigenden Tendenz bei den Importzahlen von us-amerikanischen Unfallwagen nach Europa. Gekauft werden diese Fahrzeuge meist legal auf speziellen Internet-Plattformen, die sich gezielt um solche verunfallten Autos anbietet. Begehrt dabei sind Marken, die sich auf dem europäischen Markt gut verkaufen lassen wie BMW, Audi und Mercedes. Die Käufer kommen dabei nicht immer aus Osteuropa, sondern häufig aus Deutschland. Die gekauften Fahrzeuge landen dann per Schiff zum Beispiel in einem Hafen in Deutschland. Von dort aus geht die Reise per Transporter weiter gen Osten.

Fragwürdige und gefährliche Instandsetzung

Zum Beispiel in die baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland. Dort werden die Fahrzeuge repariert – obgleich diese Fahrzeuge mit Totalschaden eigentlich und tatsächlich nicht mehr reparieren lassen können. Und es sind nicht nur die geringen Werkstattkosten im Baltikum, die Osteuropa für die Behandlung der importierten Totalschäden aus den USA so interessant machen. Hier können beispielsweise defekte Teile durch gestohlene ersetzt werden. Oder es wird einfach schlichtweg betrogen. Man hat in einem solchen Fahrzeug zum Beispiel in einem Lenkrad statt einem Airbag ein Hemd gefunden. Im Ernstfall ein lebensgefährlicher Betrug. Das Fatale dabei: Nicht immer entdecken die Prüfer von TÜV und Dekra den Betrug, sodass auch eine neue HU-Bescheinigung Sicherheit gibt. Polizei und Zulassungsstellen arbeiten seit einiger Zeit schon enger zusammen, um diesem Problem Herr zu werden – dennoch, ein richtig gutes Rezept gibt es gegen diese Betrugsfälle noch nicht. Über Carfax ist die Recherche der Historie von Fahrzeugen aus den USA möglich. So lässt sich herausfinden, ob das Fahrzeug zum Beispiel einmal als „Salvage Title“ definiert war. So fährt momentan Autoschrott um den halben Globus, um als Betrugsfahrzeug auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt zu landen.

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